Carnac: Magische Steine und ein perfekter Strand

Die Menhire von Carnac
Die Menhire von Carnac

Die Bedeutung des Ortsnamens Carnac geht direkt auf die Ansammlungen von Steinen und Kultstätten zurück, für die das Städtchen an der Küste von Morbihan weltberühmt ist. Menhire, Dolmen und Grabhügel sind die beeindruckendsten Sehenswürdigkeiten von Carnac, weniger bekannt ist die Tatsache, dass Carnac auf einen der schönsten Strände von Morbihan stolz sein darf.

Jetzt entdecken: Die Steine von Carnac // Tour zu den Sehenswürdigkeiten: Ménec & Tumulus Saint Michel // Teil 2: Kermario & Kerlescan // Strand von Carnac // Karte Carnac

Die Steine von Carnac

Über eine Länge von mehr als 4 Kilometer erstrecken sich die einzelnen Formationen Kerlescan, Le Ménec und Kermario. Kreisförmig oder parallel ordneten die Erbauer die zwischen 50 Zentimeter und 4 Meter hohen Hinkelsteine an. Einige der Granitblöcke scheinen bereits an Ort und Stelle gelegen zu haben, andere wurden eigens herbeigeschafft und sorgsam bearbeitet.

Als Entstehungsperiode haben Forscher die Jungsteinzeit zwischen 4.500 und 2.000 v.C. ausgemacht. Warum die Menhire von Carnac gerade an dieser Stelle, nahe der Halbinsel Quiberon errichtet wurden und welchen kultischen Handlungen sie genau dienten, darüber können die Historiker nur spekulieren.

Ob die Steine einen gigantischen Kalender darstellen, wie Forscher behaupten, die eine Ausrichtung nach den Auf- und Untergängen zu den Sonnenwenden festgestellt haben? Oder symbolisiert jeder Menhir eine tote Seele, wie andere Meinungen lauten? Vielleicht entfalten die Stätten auch wegen dieser ungeklärten Fragen ihre besonders eindrucksvolle Stimmung zur Zeit des Sonnenuntergangs.

Tour zu den Sehenswürdigkeiten: Ménec & Tumulus Saint Michel

Eine Tour zu den verschiedenen Sehenswürdigkeiten von Carnac führt über etwa 12  Kilometer. Die Anlagen von Carnac sind fast komplett eingezäunt, das Umherstreifen zwischen den Steinen nur im Rahmen von Führungen möglich. Wem es ausreicht, auf einer ausgedehnten Wanderung die Steine durch den Zaun zu betrachten, kann die Gegend auf eigene Faust erkunden, vom Wegesrand aus bekommt man einen guten Eindruck von den Steinreihen. 

Unweit des Stadtzentrums beginnt der gut dreistündige Rundweg durch überwiegend flaches Gelände. Der Parkplatz „Parking Maison Mégalithes“ liegt ganz in der Nähe und eignet sich perfekt als Startpunkt. Unmittelbar neben dem Parkplatz gibt das Besucherzentrum „Maison de Mégalithes“ einen umfassenden Überblick über alle Anlagen von Carnac. Der Eintritt in den multimedialen Infobereich ist kostenlos, der obligatorische Souvenirshop fehlt nicht. Das Besucherzentrum ist auch Startpunkt von Führungen und Bustouren zu den einzelnen Anlagen.

Vom Dach des Maison öffnet sich der Blick über die „Alignements“ von Ménec. Hier stehen die repräsentativsten Exemplare der Menhire von Carnac: Auf einem guten Kilometer Länge und auf 100 Meter Breite verteilen sich 1.099 Menhire auf 11 Reihen. Die höchsten Steine dieser Formation erreichen 4 Meter. Die Ménec-Anlagen beginnen im Südwesten mit einem Cromlech (einem Steinkreis), der aus 71 erhaltenen Blöcken besteht, von denen sich einige zwischen den Gebäuden des Dorfes Ménec hindurchschlängeln.

Nach Besichtigung der Steinreihen gelangt man in östlicher Richtung über die Rue de Ménec, das steinerne Croix Audran und den Saint Michel-Brunnen zum gut ausgeschilderten Tumulus Saint Michel. Der Grabhügel Saint Michel – 125 m lang, 60 m breit und 10 m hoch – wurde im 5. Jahrtausend v. Chr. auf einer natürlichen Anhöhe errichtet. Die Anlage gilt als der größte Grabhügel Kontinentaleuropas, gefunden wurden in den inneren Kammern die Überreste menschlicher Gebeine und Grabbeigaben wie Äxte und Perlen. Zugänglich sind die Kammern nicht, zu sehen und zu besichtigen ist lediglich die Kapelle auf dem Hügel. Bei klarem, sonnigem, klarem Wetter genießt man von hier aus einen herrlichen Blick, optimale Bedingungen geben die Aussicht bis zur Île Groix, der Belle-Île-en-Mer und Port-Navalo frei.

Teil 2: Kermario und Kerlescan

Von der Chapelle Saint Michel führt der Rundweg zunächst weiter in südlicher Richtung nach Cloucarnac, bevor es nach kurzer Strecke in Richtung Norden geht. Der Dolmen von Kerluir und ein Brunnen am Ausgang des Dorfes sind die Sehenswürdigkeiten auf dem Weg zu den Anlagen von Kermario. Diese Ansammlung von Megalithen ist die bekannteste und meistbesuchte der Steinreihen von Carnac. Hier sind die größten Menhire zu finden, auf etwa 1.200 Metern Länge und 100 Metern Breite stehen in 20 Reihen insgesamt 982 bearbeitete Steine. Seit 1889 steht die Anlage unter Denkmalschutz.

Von Kermario aus geht es in östlicher Richtung zur Anlage von Kerlescan. 13 Reihen Steine erstrecken sich über ca. 350 Meter Länge und 140 Meter Breite. Im Westen ist mit dem sogenannten „Cromlech de Kerlescan“ ein quadratisches Steingehege von etwa 70 mal 70 Metern erhalten. Die Größe der Steine nimmt von Ost nach West zu, es empfiehlt sich also, bei einer Besichtigung am äußersten östlichen Ende zu starten. Erwähnenswert ist zudem der Géant du Manio, mit 6 Metern der höchste aufrecht stehende Stein in Carnac. Nach diesem letzten Höhepunkt führt der Weg in Richtung Westen zurück zu den Anlagen von Kermario und von dort aus zurück zum Ausgangspunkt am Besucherzentrum.

Der Strand von Carnac

Im mit vielen wunderbaren Stränden gesegneten Morbihan ist der Strand von Carnac im Ortsteil Carnac-Plage einer der schönsten. Feiner weißer Sand, viel Platz zum Schwimmen, Spazierengehen oder Sonnenbaden und ein herrlicher Blick auf das Meer. Der „Grand Plage“ liegt im offenen Wind des Ozeans und eignet sich daher gut zum Drachenfliegen und Surfen. Zur besten Urlaubszeit im Hochsommer ist der Strand gut besucht, dennoch findet sich am gut 1,5 Kilometer langen Abschnitt immer ein Plätzchen. Rund um den Strand gibt es Restaurants, Crêperien, Spielplätze und Toiletten. Nicht nur deshalb ist der Abschnitt ideal für Familien mit Kindern!

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Karte Carnac

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Fotos: Comité Régional du Tourisme de Bretagne | © Yanick Le Gal, Emmanuel Berthier, © Donatienne Guillaudeau, © Yannick Derennes, © Ronan Gladu, © Jacqueline Piriou, © Simon Bourcier, © Pierre Torset, © Alexandre Lamoureux, © Nicolas Job, © Xavier Dubois