Redon: Flusshafen, Abteistadt und Tor zwischen Bretagne und Loire

Redon liegt auf halber Strecke zwischen Vannes und dem Wald von Brocéliande. Mit Pénestin ist der nächste Strand ca. 50 Kilometer entfernt, die Stadt mit ihren etwa 10.000 Einwohnern ist von Wäldern und Feldern umgeben. Dennoch hat Redon eine besondere Beziehung zum Wasser. In der Stadt vereinigen sich die Flüsse Oust und Vilaine, die zu den größten Flüssen der Bretagne gehören. Und auch der schiffbare Nantes-Brest-Kanal trifft hier auf die Vilaine.

Ursprung und Bedeutung der Abtei

Die Abtei von Redon wurde im Jahr 832 von Saint Conwoïon gegründet, dem Berater Nominoës, damals Herzog der Bretagne. Nur wenige Jahrzehnte später wurde sie durch die Normannen zerstört, aber bald wieder aufgebaut. Schnell avancierte die Abtei zu einem bedeutenden geistlichen Zentrum, in dessen Kathedrale es im Mittelalter ein angesehenes Privileg war, beigesetzt zu werden.

Die Église Saint-Sauveur – architektonisches Juwel

Das architektonische Highlight der Stadt ist die Église Saint-Sauveur, einst Teil der Benediktinerabtei. Ihr romanischer Zentralturm stammt aus dem 12. Jahrhundert – mit drei Stockwerken und charakteristischen Rundbogenarkaden – und ist der einzige dieser Bedeutung in der Bretagne, möglicherweise sogar in ganz Frankreich. Der Einfluss der Loire-Kunst ist unverkennbar. Außen schließt eine im 19. Jahrhundert ergänzte befestigte Kapelle an die Apsis an.

Der gotische Turm (Ende 15. Jh.), infolge eines Brandes vom Kirchenschiff getrennt, vermittelt eine Vorstellung von der einst gewaltigen romanischen Kirche – einst die größte der Bretagne. Im Inneren zeigt sich der Bau als Zeugnis mehrerer Epochen: Langhaus, Querhausquadrat und Fresken stammen aus der Romanik; der Chor mit seinem eindrucksvollen Triforium aus dem 13. Jahrhundert; der Hochaltar mit prächtigem Lavallois-Retabel aus Marmor und Tuffstein von 1636. Unter dem Turm überspannt eine seltene Kuppel auf Trompen das Querhaus.

Kreuzgang und Altstadt

Ein hervorragender Aussichtspunkt auf den romanischen Turm ist der Kreuzgang des Lycée Saint-Sauveur, das seit 1804 im ehemaligen Abteigebäude untergebracht ist und u. a. von Schriftsteller Hervé Bazin und Historiker Reynald Secher besucht wurde.

In der Innenstadt finden sich zahlreiche Fachwerkhäuser aus dem 15.–17. Jahrhundert entlang der Grand’Rue. Auch ein Spaziergang entlang der Uferpromenaden – Quai Saint-Jacques, Duguay-Trouin an der Vilaine oder Quai de Brest und Rue Lucien-Goulard am Nantes-Brest-Kanal – ist lohnenswert.

Knotenpunkt der Wasserwege

Redon liegt strategisch günstig als wichtiger Knotenpunkt im Flussnetz. Über das Schleusensystem – allein 117 Schleusen nach Lorient, nur zwei bis La Roche-Bernard – sind Nantes (16 Schleusen) und Saint-Malo (62 Schleusen) erreichbar. Selbst heute ist der Wasserweg eine reizvolle Option für naturnahe Reisen.

Bekannte Persönlichkeiten

Die Stadt ist Geburtsort zahlreicher Persönlichkeiten, darunter der Romanschriftsteller Arthur Bernède (1871–1937), der Bildhauer Robert Juvin (*1921), der Schriftsteller Louis-Alphonse Maugendre (1922) sowie die Dichter und Dramatiker Gilles Fournel (1931–1981) und Georges Drano (*1936).

Camping & Wohnmobilstellplätze rund um Redon

  • Camping Municipal La Goule d’Eau (direkt in Redon): Ganzjährig mit rund 50 Stellplätzen, idyllisch am Fluss gelegen. Schwimmbad, Kanus, Spielplätze, haustierfreundlich.
  • In der Umgebung (bis ca. 20 km):
    • Le Domaine du Cerf Blanc (Carentoir, ca. 20 km): Familienfreundlich, mit Garten, Bar und WLAN.
    • Camping Saint-Clair (Guenrouet, ca. 17 km): Ruhige Atmosphäre, großzügiges Gelände, Stellplätze ab ca. 17–18 € pro Nacht.

Darüber hinaus gibt es ausgewiesene Wohnmobilstellplätze mit kompletter Infrastruktur (Strom, Wasser, Abwasser) in der gesamten Region.

Markttage in Redon

  • Montagvormittag: großer traditioneller Markt, lebhaft und vielfältig.
  • Freitag- und Samstagvormittag: kleinere Märkte, teils unter den Hallen, mit frischen Produkten und regionalem Angebot.

Nächstgelegene größere Orte

Saint-Jacut-les-Pins (ca. 15 km): Ländlich geprägt, mit Moorlandschaften und Mühlen.

Rieux (ca. 6 km südlich): Kleinstadt mit Hafen an der Vilaine.

La Gacilly (ca. 13 km): Künstlerdorf mit Werkstätten und Festivals.

Saint-Jean-la-Poterie: Bekannt für traditionelles Keramikhandwerk.

Karte Redon

Foto: Comité Régional du Tourisme de Bretagne | © Thibault Poriel