Die ungekünstelte Schönheit der Bretagne lässt sich am eindrücklichsten beim Wandern erleben. Ob die fantastischen Gesteinsformationen an der Côte de Granit Rose, die atemberaubende Steilküste am Pointe du Raz oder die sagenumwobenen Wälder im grünen Herzen der Bretagne – die Natur im Nordwesten Frankreichs bietet zahlreiche außergewöhnliche Schauspiele als Wanderziele.
Das Besondere an der Bretagne für Liebhaber von Wanderungen ist dabei die große Wanderroute direkt am Meer. Der Wanderweg GR-34, der einmal entlang der bretonischen Küste führt, gilt als einer der beliebtesten in ganz Frankreich und einer der schönsten in ganz Europa. Über 1.700 Kilometer führt der GR-34 vom Mont Saint-Michel bis nach Saint-Nazaire in der Nähe von Nantes.
Die wenigsten Wanderer werden sich der gewaltigen Herausforderung stellen und die Bretagne einmal auf dem kompletten GR-34 umrunden. Für einen entspannten Urlaub empfiehlt es sich, sich die Rosinen des Wanderweges herauszupicken. So lernen Sie die Bretagne von ihrer schönsten Seite kennen!
Empfehlungen für Wanderungen in der Bretagne
Für Familien mit Kindern, Gelegenheits-Wanderer und geübte Wanderer – für jeden Anspruch bietet die Bretagne exzellente Wanderstrecken. Eine Auswahl der schönsten Abschnitte des GR-34 und Wanderungen durch das Innere der Bretagne stellen wir hier vor.
Pointe du Raz und Cap Sizun
Das Cap Sizun im äußersten Westen der Bretagne wird von den wilden Wellen des Atlantiks umspült. Wandern auf den Klippen der Steilküste ist zu jeder Jahreszeit ein Highlight. Welches die besten Strecken am Cap sind inkl. Tipps zu Touren an den Pointe du Raz, verrät die Seite zum Wandern am Cap Sizun.
Côte de Granit Rose
Eine der berühmtesten Sehenswürdigkeiten der Bretagne ist die Côte de Granit Rose. Erkunden Sie die bunten Felsen der Nordküste zwischen Trébeurden und Paimpol auf einer Wandertour. Fotoapparat einpacken nicht vergessen! Verschiedene Strecken, unter anderem Abschnitte des „Zöllnerpfades“ beschreibt unser Beitrag zum Wandern an der Côte de Granit Rose.
Locmariaquer
Eine der schönsten Wanderrouten am Golf von Morbihan ist die Strecke in und um Locmariaquer. Vom Parkplatz im Zentrum des Ortes ausgehend entdeckt man auf dieser Wanderung die Küste des Golfes ebenso wie Dolmen und Menhire. Höhepunkt ist die Megalith-Ansammlung von Locmariaquer mit dem berühmten „Table des Marchands“.
Carantec
Vier der schönsten Strände der Finistère erlebt der Wanderer bei der Tour entlang der Küste des beschaulichen Carantec. Optional lässt sich ein Abstecher auf die Île Calot einplanen. Der lässt sich jedoch nur realisieren, wenn die Gezeiten es zulassen, denn die Insel ist nur bei Ebbe erreichbar.
Halbinsel Quiberon
Etwa 7 Kilometer lang ist der Wanderweg entlang der Côte Sauvage, der „Wilden Küste“ von Quiberon. Beim Wandern in Richtung Süden kommt man beeindruckenden Pointe du Percho mit dem gewaltigen Felsentor Arche du Port Blanc vorbei. Weiteres Highlight sind die Dolmen sowie die Ruinen einer römischen Siedlung.
Umgebung von Pont-Aven
Auf den Spuren von Gauguin führt eine beliebte Wanderstrecke von der Kirche Eglise Saint Amet in Nizon zur Chapelle de Trémalo am Rand von Pont-Aven. In beiden Kirchen fand der Maler Inspirationen für Bilder, den „Grünen Christus“ bzw. den „Gelben Christus“. Beim Wandern (ca. 3 Stunden) durch den Bois d’Amour lässt sich die Faszination von Gauguin und anderen Malern für die Gegend nachvollziehen.
Huelgoat
Abseits der Meeresküste liegt Huelgoat im Zentrum der Finistère. Ein stiller See, eine Mühle an einem Bach, riesige moosbewachsene Steine – die perfekte Kulisse für Märchen. Entdecken Sie auf den kürzeren und längeren Wanderrouten durch den Wald von Huelgoat alte und moderne Legenden.
Was beim Wandern zu beachten ist
In der Bretagne herrschen grundsätzlich gute Bedingungen zum Wandern. Das fängt beim Wetter an. Für eine Wanderung ist es eigentlich nie zu kalt und selten zu heiß. Einzig ein besonders heftiger Wintersturm kann selbst für Hartgesottene die Wandertour verhindern.
Ansonsten schafft das milde Klima des Atlantiks stabile Rahmenbedingungen für Wanderungen. Auf Feuchtigkeit von oben sollten Wanderer jedoch immer eingestellt sein, vor allem am Meer. An der Küste kann selbst schönes Wetter plötzlich drehen und unvermittelt prasselt ein Schauer nieder – auch im Sommer. Genauso schnell wie die Wolken aufgezogen sind, können sie aber auch wieder verschwinden. Als Faustregel gilt: Je weiter nördlich in der Bretagne die Wanderroute liegt, desto wahrscheinlicher ist Regen. Beim Wandern in der Finistère dürfen die Regenüberzieher noch weniger vergessen werden, als bei einer Wanderung in Morbihan.
Beim Wandern in der Bretagne müssen nicht tausende Höhenmeter überwunden werden. Mit ca. 330 Metern ist der Ménez-Hom in den Monts d’Arrée der höchste Berg im Nordwesten Frankreichs. Abgesehen von dieser „bergigen“ Region sind die Profile eher flach. Auf dem GR-34 sind Steigungen von 50 Metern schon eine Ausnahme.
Sämtliche Wanderwege sind gut ausgeschildert. Folgen Sie den rot-weißen Markierungen, um dem GR-34 zu erkunden. Gelbe Markierungen bezeichnen kleinere Wanderwege abseits des großen Pfades. Zur Orientierung empfehlen sich außerdem spezielle Apps, (z.B. „Visorando“) oder herkömmliche Wanderkarten. Neben professionellen Wanderkarten liegen in vielen lokalen Tourismusbüros kostenlose Wanderkarten der jeweiligen Umgebung aus.
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Foto: Comité Régional du Tourisme de Bretagne | © Yannick Derennes