Das Archipel der Sept Îles: Ein Paradies für Seevögel vor der bretonischen Küste

Vor der Côte de Granit Rose in der Bretagne liegt das Archipel der Sept Îles, ein einzigartiges Naturreservat und das älteste Schutzgebiet der Bretagne. Bereits 1912 wurden die Inseln zum Naturschutzgebiet erklärt, um die dort ansässigen Seevogelkolonien zu schützen.

Die Inseln des Archipels

Das Archipel besteht aus mehreren Inseln und Felsen, darunter:

  • Île Rouzic: Die bekannteste Insel, Heimat der einzigen Basstölpelkolonie Frankreichs.
  • Île Malban: Eine der westlichsten Inseln des Archipels.
  • Île Bono: Mit über 7 Hektar die größte Insel, auf der sich auch ein kleiner Dolmen befindet.
  • Île-aux-Moines: Die einzige Insel, auf der das Anlanden erlaubt ist; hier befinden sich ein Leuchtturm und die Ruine eines ehemaligen Klosters.

Weitere Inseln und Felsen wie Île Plate, Île-aux-Rats, Les Cerfs und Les Costans ergänzen das Archipel.

Ein Rückzugsort für Seevögel

Die Sept Îles sind ein bedeutendes Refugium für zahlreiche Seevogelarten. Hier nisten unter anderem:

  • Basstölpel: Mit einer Flügelspannweite von bis zu 1,70 Metern sind sie die größten Seevögel Europas. Rouzic beherbergt die einzige Basstölpelkolonie Frankreichs.
  • Papageitaucher: Bekannt für ihre bunten Schnäbel, waren sie einst zahlreich vertreten. Durch Schutzmaßnahmen konnte ihr Bestand stabilisiert werden.
  • Dreizehenmöwen, Tordalken und Krähenscharben: Weitere Arten, die auf den Inseln brüten und das vielfältige Vogelparadies komplettieren.

Insgesamt beherbergt das Archipel über 20.000 Seevogepaare und 27 Nistvogelarten, was es zum größten Vogelschutzgebiet an der französischen Küste macht.

Bedrohungen und Schutzmaßnahmen

In den 1960er Jahren führte eine Ölkatastrophe zu einem drastischen Rückgang der Vogelpopulationen um bis zu 80 %. Dank intensiver Schutzbemühungen, einschließlich der Umsiedlung junger Papageitaucher von den Färöer-Inseln nach Bono, konnten die Bestände teilweise wiederhergestellt werden.

Besuch des Archipels

Das Betreten der meisten Inseln ist zum Schutz der Tierwelt untersagt. Lediglich auf der Île-aux-Moines ist ein Anlanden erlaubt. Zahlreiche Bootsausflüge ab Perros-Guirec ermöglichen es Besuchern, die beeindruckende Vogelwelt und die malerischen Inseln vom Wasser aus zu erleben. 

Die Sept Îles bleiben ein faszinierendes Beispiel für den erfolgreichen Schutz natürlicher Lebensräume und bieten einen unvergleichlichen Einblick in die Welt der Seevögel.

Karte Sept Îles

Foto: Comité Régional du Tourisme de Bretagne | © Olivier Drowster