Paimbœuf: Von bretonischen Wurzeln zum einstigen Hafen der Loire

Der Name „Paimbœuf“ ist ungewöhnlich und hat viele Kontroversen ausgelöst. Er stammt zweifellos aus dem Bretonischen „pen“, was „Ende“ oder „Spitze“ bedeutet, und „bœuf“, ein französisches Wort, das sich möglicherweise auf einen alten bretonischen Begriff oder einen Bezug zu einem Rind bezieht. Einige Gelehrte sehen eine Verbindung zu skandinavischen Ortsnamen, insbesondere durch den schwedischen Begriff „bod“, was „Hütte“ oder „Speicher“ bedeutet.

Die landwirtschaftliche Vergangenheit von Paimbœuf ist ebenfalls bemerkenswert. Es wird angenommen, dass der Ort ursprünglich am Ende landwirtschaftlicher Flächen lag, die früher von Felsen und felsigen Inseln umgeben waren. Der Name könnte auch eine Anspielung auf die rauen Lebensbedingungen sein, da das Dorf in seiner frühen Geschichte an einem felsigen Ort gegründet wurde.

Am Hafen von Paimbœuf

Der Hafen gewann allmählich an Bedeutung und wurde im 17. und 18. Jahrhundert zum wichtigsten Hafen der Loire-Mündung, teilweise dank des sogenannten Dreieckshandels, da Nantes damals nur Schiffe mit geringem Tiefgang aufnehmen konnte. Erst Ende des 19. Jahrhunderts begann sein Verkehr zugunsten von Saint-Nazaire zurückzugehen. Heute ist es eine ruhige Stadt, die dennoch eine gewisse Aktivität beibehalten hat. Der Hafen profitierte von der Nähe zu Donges, um neuen Aufschwung zu finden, und seine mit Kränen gesäumten Kais erweitern den alten Hafen, der durch eine Steinmole (1782) geschützt ist.

Die Kirche Saint-Louis (1876-1896) ist im byzantinischen Stil; sie zeichnet sich durch ihre Kuppel und ihren Louis-XV-Hauptaltar aus. Hier und da erinnern alte Häuser, verziert mit schmiedeeisernen Balkonen, an die glorreichen Zeiten der Stadt. Sie befinden sich insbesondere entlang der schattigen Uferpromenade, die an der Loire liegt. Am Ende der Promenade erhebt sich ein Kalvarienberg, von dem aus man die gesamte Mündung bis nach Saint-Nazaire überblicken kann.

Der Schriftsteller Pitre-Chevalier (1812-1863) stammte aus Paimbœuf, und aus Frossay im Osten stammte die zeitgenössische Künstlerin Anne Mandeville, eine renommierte naive Malerin.

Südöstlich von Frossay, in Rouans, befinden sich Überreste der Zisterzienserabtei Buzay (gegründet um 1135) und ihrer Abteikirche (1755), von der ein quadratischer Turm erhalten ist.