Feste & Festivals: Die besten Veranstaltungen in der Bretagne 2024

Fête de la Coquille Saint‑Jacques 

Paimpol – 20. & 21. April 2024

Ganz im Zeichen der Jakobsmuschel steht in diesem Frühjahr Paimpol. Genießen Sie Jakobsmuscheln mit allen Arten von Saucen, direkt am Hafen oder in einem der vielen Restaurants, die spezielle Menüs anbieten. Dazu viele Angebote, alle Seiten der Seefahrt zu entdecken sowie Straßenshows und Konzerte.

Les Fêtes Historiques

Vannes – 14. Juli 2024

Jedes Jahr im Juli macht ganz Vannes eine Zeitreise in seine stolze Vergangenheit. Lassen Sie sich während des historischen Festivals auf den Straßen der Stadt von der mittelalterliche Atmosphäre fesseln. Viele kleine Events und Umzüge schaffen ein ganz eigenes Gesamterlebnis – die meisten Open Air und kostenlos.

Les Vieilles Charrues

Carhaix – 11. bis 14. Juli 2024

Fixpunkt und Highlight des Veranstaltungssommers in der Bretagne sind auch 2024 die „Vieilles Charrus“. Das Musikfestival in Carhaix gehört zu den größten seiner Art in ganz Frankreich und kann auch in diesem Jahr mit kleinen und großen Stars aufwarten. Als Acts für die 32. Ausgabe des Festivals 2024 bestätigt sind Sam Smith, Sting und PJ Harvey.

Le Voyage à Nantes 

Nantes – 6. Juli – 8. September 2024

Jeden Sommer lädt Nantes seine Gäste zu einem Spaziergang voller Überraschungen ein. Unter dem Namen „Voyage à Nantes“ bietet der Stadtraum eine Outdoor-Reise zu ganz unterschiedlichen Events und Objekten zeitgenössischer Kunst. Folgen Sie der grünen Linie durch die Straßen und entdecken Ausstellungen, Installationen und Festivals.

Festival du Bout du Monde

Crozon – 2. – 4. August 2024

Am Ende der Welt treffen sich Musiker aus der ganzen Welt. Das Festival bietet unweit des Orts Lanvéoc auf drei Bühnen ein breites Spektrum an Newcomern und etablierten Künstlern der unterschiedlichsten Musikstile. Vertreten sind 2024 unter anderem: Editors, Nada Surf und Fatoumata Diawara.

Festival des Filets Bleus

Concarneau – 7. – 11. August 2024

Im August vibriert die Stadt Concarneau im Rhythmus des Festivals der blauen Netze. Mehr als 70.000 Festivalbesucher kommen jedes Jahr in die Wahlheimat von Kommissar Dupin. Ein buntes Spektakel mit Trachten aus der Bretagne, keltischen Tänzen und Musik. Auf vielen öffentlichen Umzügen und Konzerten zeigt sich Besuchern der ganze Reichtum der bretonischen Kultur.

Foto: Comité Régional du Tourisme de Bretagne | © Loic Kersuzan

 

Verbotene Versprechen: Roman über Anne de Bretagne

Die Autorin Valeska Réon hat mit dem Historienroman „Verbotene Versprechen. Ich darf dich nicht lieben“ das laut Verlag erste deutschsprachige Buch über die legendäre Anne de Bretagne geschrieben. Im Interview verrät sie, wie ihre Bücher entstehen, was sie von Kommissar Dupin hält und wo ihre Lieblingsecken in der Bretagne sind.

Hallo Valeska, bitte stelle dich kurz vor.

Mein Name ist Valeska Réon, ich bin in Renesse und im Rheinland aufgewachsen und seit 1997 Autorin. Im letzten Jahr habe ich meinen Historienroman abgeschlossen. Von all den vielen Jobs, die ich schon hatte, ist das wirklich der schönste!

Wie viele Bücher hast du bisher geschrieben?

Ich sitze gerade an meinem 16. Buch, auch wieder ein Historienroman, diesmal jedoch mit Thriller-Elementen. Dafür habe ich eine englische Königin entdeckt, über die es weltweit noch gar kein Buch gibt – mehr verrate ich aber noch nicht.

Worum geht es in „Verbotene Versprechen“?

Um die ganz großen Themen: Liebe und Verlust. Die bretonische Königin Anne de Bretagne musste bereits viel erleiden, findet in meinem Buch aber schließlich ihre wahre Liebe in Jean de Thyberon, bevor sie gezwungen wird, König Ludwig XII. zu heiraten.

Wie viel von deinem direkten Umfeld lässt du in deine Bücher einfließen?

Mein Umfeld ist sicherlich eine Inspiration, aber keiner meiner Romane ist eine 1:1-Kopie davon.

Gibt es ein Buch, welches du von dir am liebsten magst?

Lustigerweise ist es immer das Buch, das ich gerade abgeschlossen habe. Zurzeit ist das ein Historienroman, und ich bin so wie immer total verknallt in meinen Hauptdarsteller: der Ordensritter Jean de Thyberon.

Welches Genre liest du privat am liebsten?

Krimi, gerne auch knallhart.

Dann sagt dir der berühmteste Kommissar der Bretagne bestimmt etwas?

Na klar, Kommissar Dupin. Hier hat der Autor, Jean-Luc Bannalec, eine Marktlücke enteckt: die so wunderschöne und malerische Bretagne steht im krassen Kontrast zu den Morden. Im Sommer erscheint bereits der 12. Band, da kann man nur gratulieren.

Du hast zur Recherche deines Buches auch die Bretagne bereist. Welche Orte haben dich am meisten beeindruckt?

Es waren nicht so sehr die Orte wie die Menschen. So viele freundliche und hilfsbereite Leute auf einmal habe ich echt noch nie gesehen. Meine Schulfreundin Iris und ich haben in Hillion gewohnt, in einem Haus direkt am Atlantik – wenn ich die Fotos von diesem Urlaub betrachte, sieht alles so kitschig-perfekt aus wie auf Postkarten.

Und da Anne de Bretagne ja in Rennes war, während König Karl VIII. die Stadt belagert hatte, waren wir natürlich auch dort um herauszufinden, wo genau sie sich damals aufgehalten hat. Im Stadtarchiv waren alle sehr bemüht und wir haben dann herausgefunden, dass sie im Logis des Ducs war, ein Gebäude, vom dem heute nur noch der Kamin steht.

Natürlich haben wir uns auch die Kathedrale von Rennes angschaut, dort wurde Anne zur Herzogin gekrönt und hat ihren ersten Mann geheiratet – den sie jedoch nie zu Gesicht bekommen hat.

Zum Einkaufen ist Rennes auch sehr zu empfehlen – und die Gallettes, diese köstlichen Buchweizenpfannkuchen, kann man wirklich zu jeder Tageszeit genießen.

Welche Pläne hast du für die Zukunft?

Puh, ja, da steht jede Menge an. Mein letztes Buch „Der Bibelkiller“ wird verfilmt. Und auch meine Autobiografie. Und da ich ein ruheloser Geist bin, wird es sicherlich noch viel von mir zu lesen geben.

Über das Buch:

Frankreich 1498: Anne de Bretagne, Herzogin der Bretagne und Königin von Frankreich, hat bereits zwei Ehen hinter sich: König Maximilian I. hat sie nie kennengelernt, ihr zweiter Mann König Karl VIII. kam unter mysteriösen Umständen ums Leben, all ihre sechs Kinder sind ebenfalls tot. Als sie die Hoffnung auf die wahre Liebe bereits aufgegeben hat, lernt sie Jean de Thyberon kennen, einen Ritter des Michaelsordens – und sieht sich ihrem Seelenpartner gegenüberstehen. Nach einigen wunderschönen Monaten mit diesem gebildeten und humorvollen Mann müssen sich ihre Wege wieder trennen, denn das Protokoll befiehlt, dass Anne König Ludwig XII. zu heiraten hat. Ich darf dich nicht lieben – so der Imperativ, der gleich einem Damoklesschwert über beiden schwebt.

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5 Geheimtipps: Übersehene Sehenswürdigkeiten der Bretagne

Den Aussichtspunkt am Pointe du Raz, das Fort La Latte am Cap Fréhel oder den Leuchtturm von Trebeurden oder die Steine von Carnac sind keine Geheimtipps – Bretagne-Fans kennen diese Highlights schon längst. Aber wer kann schon behaupten, an einer Grabanlage gewesen zu sein, die älter ist als die Pyramiden? Eine abgelegene Kapelle auf einem der höchsten Berge der Bretagne besucht zu haben? Oder die bretonischen Salzfelder zu kennen?

Die Bretagne bietet viele spannende Seiten, über die Entdecker der Region eher zufällig stolpern. Orte, die eine Menge über Geschichte und Kultur erzählen oder an denen es sich ganz ungestört traumhaft entspannen lässt. Für uns der Anlass, eine Reise zu den echten Geheimtipps in Côtes-d’Armor, Finistère, Morbihan und Ille-et-Vilaine zu machen. Auf geht’s!

Cairn de Barnenez

Auf der Ostseite der Bucht von Morlaix liegt eines der ältesten Monumente Europas. Die heute unter dem Namen Cairn de Barnenez bekannte Grabanlage wurde ca. 4.500 v.Chr. angelegt und ist damit mehr als 2.000 Jahre älter als die Pyramiden am Nil.

Mit einer Länge von 72 Metern, einer Breite von bis zu 25 Metern und einer Höhe von 9 Metern ist das Hügelgrab besonders beeindruckend in seiner Größe. Einige der Steine sind mit Götterköpfen, V-förmigen Gravuren und gepunkteten Äxten verziert. Bei den Ausgrabungen fanden sich außerdem Feuersteinstücke, Keramikscherben und polierte Äxte. Der Cairn de Barnenez ist von Morlaix aus gut mit dem Auto zu erreichen und steht Besuchern ganzjährig offen.

Site de Meneham

Die zauberhaften und vergleichsweise wenig besuchten Strände von Brignogan sind schon eine der übersehenen Attraktionen in der nördlichen Finistère. Was die wenigen Besucher aber noch viel seltener ausdrücklich ansteuern, ist die sehenswerte „Site de Meneham”. 

Die restaurierte Siedlung liegt etwas weiter westlich von Brignogan (streng genommen auf dem Gebiet der Gemeinde Kerlouan) und diente ursprünglich militärischen Zwecken. In der halb in den Dünen versteckten Siedlung lebten später Bauern, Fischer und Algensammler. Ausstellungen zeigen das Leben vergangener Zeiten, außerdem finden sich in der Siedlung Kunsthandwerker und Restaurants. Herrliche, nur in der Bretagne zu findende Fotomotive sind die zwischen die Felsen gebauten Häuser.

Kapelle Saint-Michel in den Monts d’Arrée

Der Kontrast zum namensverwandten Mont Saint-Michel könnte kaum größer sein. Fernab der Massen liegt diese kleine Kapelle auf einem der höchsten Berge der Bretagne. Das Wasser ist fern, Touristenströme auch. Vom 384 Meter hohen Ménez Kador aus genießt man eine unverstellte und ungestörte Aussicht auf die Heidelandschaft der Monts d’Arrée. Mehrere Wanderrouten führen auf den Gipfel, mit dem Circuit des Landes et Tourbières startet eine anspruchsvolle unterhalb des Berges. Im weiten Umkreis gibt es keinerlei Gastronomie, Wanderer sollten den Trip auf den Berg also mit Proviant im Gepäck antreten.

Marais Salants

Etwa 2 Kilometer von Sarzeau entfernt, nicht weit abseits vom Wanderweg GR 34, liegt mit den Salzfeldern von Truscat ein echter Geheimtipp im Süden der Bretagne. Am sumpfigen Südufer des Golfs von Morbihan befindet sich das älteste Salzfeld des Départements. Wie auf den berühmten Salinen von Guérande wird auch hier das Salz traditionell geerntet. Einige wenige Experten trennen hier so gut wie ohne Maschinen mit Hilfe der Kräfte der Natur das Salz aus dem Meerwasser. Rund um die “marais salants”, die salzigen Sümpfe, geben Infotafeln der enthusiastischen Betreiber viele Einblicke in Flora und Fauna und die Gewinnung des Salzes.

La Roche Percée

Das Felsentor La Roche Percée ist definitiv ein Geheimtipp in Morbihan. Unweit von Fouesnant bietet die Gesteinsformation eine perfekte Kombination aus Wanderung, Badevergnügen und herrlichem Panorama. Der Felsen ist über den gleichnamigen Strand zu erreichen. Im milden Wetter von Morbihan sind die Chancen vor allem Sommer hoch, feinsten, sauberen Sand und türkisfarbenes Wasser zu erleben. Fantastisch auch, um in den Steinen herumzukraxeln und/oder Muscheln zu finden.

Fotos: Comité Régional du Tourisme de Bretagne | © Pierre Guezingar (https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/), © Eugénie Raot, © Yanick Le Gal, © Emmanuel Berthier, © Donatienne Guillaudeau, © Yannick Derennes, © Ronan Gladu, © Jacqueline Piriou, © Simon Bourcier, © Pierre Torset, © Alexandre Lamoureux, © Nicolas Job, © Xavier Dubois, © Thibault Poriel, ©  L’œil de Paco,  © Bruno Torrubia, © Loic Kersuzan, © Grégory Rohart, © Bernard Begne, © Teddy Verneuil, © Marc Schaffner

 

Bretonischer Ruhm: Kommissar Dupins zwölfter Fall

In seinem 12. Fall geht Kommissar Dupin fremd. Nicht etwa mit seiner den Lesern bereits bekannten Dauerfreundin Claire. Was sich spätestens seit dem letzten Krimi angedeutet hat, wird im 2023er Band Realität: die Ärztin und der Detektiv heiraten tatsächlich! Nein, Georges Dupin wird der Bretagne untreu und verbringt seine Flitterwochen südlich von Nantes

Der KiWi-Verlag schreibt im Klappentext:

„Kommissar Dupins zwölfter Fall entführt uns in die Welt der Winzer, der vorzüglichen Weine und an den größten See der Bretagne, den Lac de Grand-Lieu, an dem schon die berühmte Kosmetikdynastie Guerlain residierte.

Kommissar Dupin und Claire verbringen ihre Flitterwochen an der Loire, im traumhaften Pays de Retz. Von Weingut zu Weingut, von einem kulinarischen Hochgenuss zum nächsten soll die Reise gehen. So zumindest der Plan. Doch dann braucht eine Freundin von Claire Hilfe und ein ungeheuerlicher Mord geschieht. Gibt es da etwa einen Zusammenhang?“

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Veranstaltungen in der Bretagne: Feste und Festivals 2023

Die Bretagne bietet mehr als schöne Strände, herrliche Wanderwege und architektonische Sehenswürdigkeiten. Für viele Feriengäste eine Möglichkeit, zuvor unbekannte Seiten der Bretagne zu erleben, sind die vielen Veranstaltungen, Ausstellungen und Festivals. Die Kultur und Event-Highlights des Sommers 2023 mit allen Klassikern des bretonischen Veranstaltungskalenders haben wir hier zusammengestellt.

Fête de la Coquille Saint‑Jacques 

Erquy – 15. & 16. April 2023

Ganz im Zeichen der Jakobsmuschel steht in diesem Jahr Erquy. Genießen Sie Jakobsmuscheln mit allen Arten von Saucen, direkt am Hafen oder in einem der vielen Restaurants, die spezielle Menüs anbieten. Dazu viele Angebote, alle Seiten der Seefahrt zu entdecken sowie Straßenshows und Konzerte.

Les Fêtes Historiques

Vannes – 13. & 14. Juli 2023

Jedes Jahr im Juli macht ganz Vannes eine Zeitreise in seine stolze Vergangenheit. Lassen Sie sich während des historischen Festivals auf den Straßen der Stadt von der mittelalterliche Atmosphäre fesseln. Viele kleine Events und Umzüge schaffen ein ganz eigenes Gesamterlebnis – die meisten Open Air und kostenlos.

Jedes Jahr gibt es ein besonderes Thema für das Festival. 2022 war das Treffen von Johann IV. und Olivier de Clisson in Vannes im Jahr 1387 Motto. Was es wohl 2023 sein wird? Wir halten euch auf dem Laufenden!

Les Vieilles Charrues

Carhaix – 13. bis 17. Juli 2023

Fixpunkt und Highlight des Veranstaltungssommers in der Bretagne sind auch 2023 die „Vieilles Charrus“. Das Musikfestival in Carhaix gehört zu den größten seiner Art in ganz Frankreich und kann auch in diesem Jahr mit kleinen und großen Stars aufwarten. Als Acts für die 31. Ausgabe des Festivals 2023 bestätigt sind Blur, Red Hot Chili Peppers und Robbie Williams.

Fête des Remparts

Dinan – 22. & 23. Juli 2023

Seit 1983 alle zwei Jahre hat ein Mittelalterspektakel die Stadt Dinan für ein Wochenende im Griff. Das ausgefallene Universum an Figuren und Ideen, die warme Atmosphäre, die kostümierten Dinannais und viele Aktivitäten machen Fête des Remparts zu etwas Besonderem im Norden der Bretagne.

Le Voyage à Nantes 

Nantes – 1. Juli – 3. September 2023

Jeden Sommer lädt Nantes seine Gäste zu einem Spaziergang voller Überraschungen ein. Unter dem Namen „Voyage à Nantes“ bietet der Stadtraum eine Outdoor-Reise zu ganz unterschiedlichen Events und Objekten zeitgenössischer Kunst. Folgen Sie der grünen Linie durch die Straßen und entdecken Ausstellungen, Installationen und Festivals.

Festival du Bout du Monde

Crozon – 4. – 6. August 2023

Am Ende der Welt treffen sich Musiker aus der ganzen Welt. Das Festival bietet unweit des Orts Lanvéoc auf drei Bühnen ein breites Spektrum an Newcomern und etablierten Künstlern der unterschiedlichsten Musikstile. Vertreten sind 2023 unter anderem: FRANZ FERDINAND, Louise Attaque und Oumou Sangaré.

Festival du Chant de Marin

Paimpol – 4. bis 6. August 2023

In diesem Jahr erklingt die 15. Ausgabe das „Festival des Seemannsliedes“. Klassisch und modern interpretiert erschallen von den Bühnen in Paimpol Lieder über das Meer. Traditionell ertönen Klänge aus allen Gegenden der Welt, in diesem Jahr liegt der Schwerpunkt auf Musik aus Italien.

Festival des Filets Bleus

Concarneau – 11. – 15. August 2023

Im August vibriert die Stadt Concarneau im Rhythmus des Festivals der blauen Netze. Mehr als 70.000 Festivalbesucher kommen jedes Jahr in die Wahlheimat von Kommissar Dupin. Ein buntes Spektakel mit Trachten aus der Bretagne, keltischen Tänzen und Musik. Auf vielen öffentlichen Umzügen und Konzerten zeigt sich Besuchern der ganze Reichtum der bretonischen Kultur.

Skedanoz

Megalithanlage von Carnac – August 2023

In (hoffentlich) lauen Nächten Ende August leuchtet die megalithische Stätte von Carnac in einzigartigem Zauberlicht. Wie das Bild oben erahnen lässt, wird ein poetisches und farbenfrohes Spektakel auf dem Gelände der Alignements de Carnac geboten, das von Lichtkünstler Christian Salès mit spektakulären Bild-, Licht- und Tontechnologien in Szene gesetzt wird.

Foto: Comité Régional du Tourisme de Bretagne | © Loic Kersuzan

 

Was macht eine exzellente Galette aus? Interview mit Ulf Schneider vom „Blé Noir“

Ulf Schneider, gemeinsam mit seinen Kompagnons Manuel Koch und Fabian Wieczorek Mitinhaber der Crêperie „Blé Noir” in Marburg, ist passionierter Galette-Experte. Im Interview erzählt er uns, was eine perfekte Galette ausmacht und warum das Restaurant nun auch einen Online-Shop für bretonische Spezialitäten betreibt.

Du hast eine besondere Beziehung zur Bretagne. Wie kam es dazu?

Ich habe die Bretagne in den 90er Jahren kennen und lieben gelernt. Damals bin ich nach einigen Zwischenstopps in ganz Frankreich in Morbihan gelandet – und dort für längere Zeit geblieben. Die Landschaften haben mich fasziniert und eher durch Zufall habe ich auch das Handwerk der Galette-Zubereitung erlernt. Meine wunderbare Mentorin Denise hat mich sehr geprägt, der Wunsch, eine eigene Crêperie zu eröffnen, kam aber erst viel später. Bevor es 2014 soweit war, habe ich die Bretagne noch oft bereist und versuche auch heute noch, so viel Zeit wie möglich dort zu verbringen. 

Was ist das Geheimnis exzellenter Galettes?

Galettes sind eine einfache Spezialität. Die meisten Galette und Crêpe bestehen nur aus einer Hand voll Zutaten. Deshalb kommt alles auf die Qualität der Bestandteile an. Ob Buchweizenmehl, Gemüse, Wurst oder Käse: Je frischer und hochwertiger alles ist, desto besser die Galette. Wenn da eine von etwas minderer Qualität ist, schmeckt man das sofort. Nach diesem Motto wählen wir aus, was in und auf die Galettes kommt.

So wird zum Beispiel das Buchweizenmehl in der Bretagne gemahlen, von unseren Partnern der Moulin de Charbonnière, auch unser Honig stammt aus dem Mutterland der Galettes. Kenner wird es interessieren, dass unsere Galettes dünn und kross sind. So habe ich es von meiner Mentorin gelernt und so gebe ich es an alle weiter, die in der Küche des Blé Noir an den Galette-Platten stehen.

Dein Favorit von der Karte des Blé Noir ist…

Wir probieren sehr gern neue Rezepte aus und lieben es, den Gästen unsere Kreationen zu präsentieren. Deshalb gibt es bei uns die Galette des Monats. In diesem Oktober ist das zum Beispiel eine Galette mit Brie, gebratenen Champignons, Äpfeln, Zwiebeln, Paprika, Schinkenspeck und Frühlingszwiebeln. Im August war es eine mit frischen Feigen, Ziegenkäse, Serranoschinken und selbstgemachen Lavendelsirup.

Meine Liebllingsgalette ist aber nichts Ausgefallenes, sondern ein Klassiker: die Galette Complète mit Emmentaler, Kochschinken und Ei.

Seit kurzem gibt es neben dem Restaurant auch eine Boutique, in der ihr ausgewählte bretonische Spezialitäten online vertreibt.

Das Restaurant ist mein Weg, die Leidenschaft für die Bretagne zu leben und zu teilen. Hinter der Online-Boutique steht die Idee, meine Sehnsuchtsregion und die tollen Spezialitäten in Deutschland noch bekannter zu machen. Die Bretagne hat kulinarisch so viele wunderbare Seiten zu bieten. Diese Vielfalt soll die Boutique zeigen. So war es uns zum Beispiel wichtig, eine große Auswahl an Cidres anbieten zu können. Mehr als 20 unterschiedliche Cidres von süß bis sehr trocken und aus ganz unterschiedlichen Gegenden der Bretagne importieren wir direkt.

Zusammen mit den „Spiritueux“ wie Pommeau oder Lambig haben wir damit eines der größten Sortimente für bretonische Spirituosen in Deutschland. Außerdem versuchen wir uns an Spezialitäten aus eigener Herstellung. Nach viel Tüftelei in der Küche der Crêperie sind uns Karamellcreme mit salziger Butter und Artischockencreme schon gut gelungen. Doch das war nur der Anfang, Ideen haben gibt es noch viele!

Die Crêperie „Blé Noir“ findet ihr in der Lingelgasse 10 in Marburg. Das Restaurant ist montags bis sonntags ab 12 Uhr geöffnet.

 

Veranstaltungen in der Bretagne: Feste und Festivals 2022

Die Bretagne bietet mehr als schöne Strände, herrliche Wanderwege und architektonische Sehenswürdigkeiten. Für viele Feriengäste eine Möglichkeit, zuvor unbekannte Seiten der Bretagne zu erleben, sind die vielen Veranstaltungen, Ausstellungen und Festivals. Die Kultur und Event-Highlights des Sommers 2022 mit allen Klassikern des bretonischen Veranstaltungskalenders haben wir hier zusammengestellt.

Les Fêtes Historiques

Vannes – 13. & 14. Juli 2022

Jedes Jahr im Juli macht ganz Vannes eine Zeitreise in seine stolze Vergangenheit. Lassen Sie sich während des historischen Festivals auf den Straßen der Stadt von der mittelalterliche Atmosphäre fesseln. Viele kleine Events und Umzüge schaffen ein ganz eigenes Gesamterlebnis – die meisten Open Air und kostenlos.

Les Vieilles Charrues

Carhaix – 14. bis 17. Juli 2022

Fixpunkt und Highlight des Veranstaltungssommers in der Bretagne sind auch 2022 die „Vieilles Charrus“. Das Musikfestival in Carhaix gehört zu den größten seiner Art in ganz Frankreich und kann auch in diesem Jahr mit kleinen und großen Stars aufwarten. Headliner sind in diesem Sommer Angèle, Stromae und Queens Of The Stone Age.

Le Voyage à Nantes 

Nantes – 2. Juli – 11. September 2022

Jeden Sommer lädt Nantes seine Gäste zu einem Spaziergang voller Überraschungen ein. Unter dem Namen „Voyage à Nantes“ bietet der Stadtraum eine Outdoor-Reise zu ganz unterschiedlichen Events und Objekte zeitgenössischer Kunst. Folgen Sie der grünen Linie durch die Straßen und entdecken Ausstellungen, Installationen und Festivals.

Festival des Filets Bleus

Concarneau – 11. – 15. August 2022

Jedes Jahr im August, seit 1905, vibriert die Stadt Concarneau im Rhythmus des Festivals der blauen Netze. Mehr als 70.000 Festivalbesucher kommen jedes Jahr in die Wahlheimat von Kommissar Dupin. Ein buntes Spektakel mit Trachten aus der Bretagne, keltischen Tänzen und Musik. Auf vielen öffentlichen Umzügen und Konzerten zeigt sich Besuchern der ganze Reichtum der bretonischen Kultur.

Skedanoz

Megalithanlage von Carnac – 16., 17., 18., 22., 23. & 24. August 2022

In (hoffentlich) lauen Nächten Ende August leuchtet die megalithische Stätte von Carnac in einzigartigem Zauberlicht. Wie das Bild oben erahnen lässt, wird ein poetisches und farbenfrohes Spektakel auf dem Gelände der Alignements de Carnac geboten, das von Lichtkünstler Christian Salès mit spektakulären Bild-, Licht- und Tontechnologien in Szene gesetzt wird.

Foto: Comité Régional du Tourisme de Bretagne | © Loic Kersuzan

 

J.M.G. Le Clézio: Bretonisches Lied

Jean-Marie Gustave Le Clézio nimmt uns in „Bretonisches Lied“ mit auf eine Reise. Ziel des Nobelpreisträgers ist die Bretagne, die er als Kind und Jugendlicher gemeinsam mit den Eltern Sommer für Sommer bereist hat und die ihn auch heute noch fasziniert. Daher sind es genau genommen zwei unterschiedliche Versionen der Bretagne. Der Autor teilt mit uns einfühlsame Beobachtungen einer längst untergegangenen Kindheits-Bretagne der Jahre um 1950 und hält als Kontrast Beschreibungen der heutigen Bretagne dagegen.

Die Blicke die der junge Le Clézio und sein heutiges Pendant auf den Nordwesten Frankreichs werfen, sind dabei poetisch und bittersüß. Schwärmerisch erinnert sich der Autor, wie er stundenlang Kartoffelkaefer studiert, er der bretonischen Sprache lauscht oder ihm der intensive Schmierölgeruch einer Fähre nicht aus der Nase geht. Bitterkeit mischt sich den Gesang, wenn die Veränderungen beim Namen genannt werden. Etwa wenn besagte Fähre durch eine riesige Brücke ersetzt wird, die der touristischen Erschliessung des Landes und somit einem in seinen Augen fragwürdigen Fortschritt dienen soll.

Ja, „Bretonisches Lied“ lässt sich als Flucht in eine heile Vergangenheitswelt der eigenen Jugend lesen und, ja, frei von kulturpessimistischen Deutungen der Gegenwart ist der 192 Seiten schmale Band, der neben dem Lied noch die Geschichte „Das Kind und der Krieg“ enthält, nicht. Aber Le Clézio scheint sich über Beides im Klaren zu sein und geht souverän damit um. Am wichtigsten scheint dem Autoren die Sprache und die macht dann auch den größten Reiz des Buches aus. Übersetzer Uli Wittmann ist es gelungen, die Poesie ins Deutsch zu übertragen und uns so einen Lesegenuss zu bescheren, der in der im deutschsprachigen Raum besonderen Gattung „Bretagne Literatur“ einzigartig ist.

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Bretonische Nächte: Kommissar Dupins elfter Fall

In seinem 11. Fall lässt Autor Jean-Luc Bannalec Kommissar Georges Dupin in der Finistère ermitteln.

Im Klappntext des KiWi-Verlages heißt es:

„Während der bretonische Sommer auch im Oktober frohgemut weitermacht, die Sonne vom Himmel strahlt und die Nächte lau sind, ereilt Kadegs Familie ein schwerer Schicksalsschlag. Seine 89-jährige Tante verstirbt, nachdem sie von einer Reihe „Vorzeichen des Todes“ heimgesucht wurde. Doch damit nicht genug, Kadeg wird auf ihrem Anwesen lebensgefährlich angegriffen.

Kommissar Dupin und sein Team sind bis ins Mark erschüttert und suchen auf dem Gelände der geschichtsträchtigen ehemaligen Abtei, die Kadegs Tante bewohnte, nach möglichen Gründen für die Tat. Bald mehren sich die Merkwürdigkeiten. Was hat es mit den sensationellen Vogelsichtungen an der Côte des Légendes auf sich, die Kadegs Tante kurz vor ihrem Tod notiert hat? Und welche Geheimnisse verbergen die anderen Familienmitglieder?

In einer der rausten und atemberaubendsten Gegenden der Bretagne, im hohen Norden, zwischen großen Meeresarmen, wildem Atlantik und betörenden Apfelwiesen entwickelt sich ein vertrackter und höchst persönlicher Fall.“

Die Leseprobe des Verlages gibt einen Vorgeschmack auf die typischen Zutaten eines Bretagne-Krimis rund um Kommissar Dupin. Schon auf den ersten Seiten unternimmt das Buch eine Exkursion in die Geschichte der französischen Küche. Gleich darauf klingen bretonische Mythen an, bevor es schon recht bald erstmalig handgreiflich wird. Man darf auf die weiteren Ereignisse also wie gehabt entspannt gespannt sein!

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Die Schule von Pont-Aven

Pont-Aven gehört zweifellos zu den besonderen Sehenswürdigkeiten der Bretagne. Das vor allem, weil hier ausnahmsweise nicht Naturschönheiten oder ein architektonisches Ensemble im Vordergrund stehen. (Obwohl die Natur rund um Pont-Aven und auch das Städtchen an sich eine Reise wert wären.) Der Ort in der südlichen Finistère, gelegen zwischen Concarneau und Quimperlé verdankt seine Berühmtheit der Künstlerkolonie, die hier in den 1880er Jahren neue Horizonte der modernen Malerei erkundete. Bekanntester Vertreter der “Schule von Pont-Aven” ist mit Paul Gauguin einer der prominentesten Erneuerer der bildendenden Kunst des 19. Jahrhunderts.

Echte Kunst in authentischer Landschaft

Was nun reizte Gauguin, der zwischen 1888 und 1891 in Pont-Aven lebte und arbeitete an der Bretagne? Er floh, wie andere Künstler auch, vor Industrialisierung und Zivilisation. Die Bretagne galt ihm als Inbegriff einer verloren gegangenen Authentizität und die einfachen Menschen als ein Ideal von Religiosität und Verbundenheit mit der Natur. Bevorzugte Motive der Gemälde von Gauguin und anderen Vertretern der Schule wie Émile Bernard, Paul Sérusier oder Emile Schuffenecker waren daher Bäuerinnen und Bauern in traditioneller bretonischer Tracht, gemalt in alltäglichen Situationen oder religiös aufgeladenen Szenen.

Gauguin und Co. verwendeten überwiegend ungemischte, leuchtende Farben. Schattierungen finden sich kaum, flächige, klar abgegrenzte Elemente beherrschen die Gemälde. In klarer Abgrenzung zum Impressionismus ging es den Malern von Pont-Aven nicht darum, die Natur zu kopieren. Konsequenterweise spielen realistische Perspektiven und Proportionen nur eine untergeordnete Rolle.

Und auch der Ort der Erschaffung des Kunstwerkes spiegelt dieses Kunstverständnis. Im Gegensatz zu den Impressionisten entstanden die Gemälde nicht in der Natur. Vielmehr war es den Künstlern wichtig, das Gesehene, Empfundene zu abstrahieren, anzureichern und umzuformen und auf diese Weise etwas völlig Neues, ein in ihrem Sinne echtes Kunstwerk, zu erschaffen. Das hieß auch ganz konkret: Malen im Atelier bzw. in den Zimmern der Hotels und Herbergen von Pont-Aven und Le Pouldu, in denen die Künstler abstiegen.

Spuren der Künstler

Zu einiger Berühmtheit brachten es die Pension Gloanec und die Auberge de Marie Henry als Unterkünfte, Treffpunkt und Inspirationsquelle. In beiden Häusern wohnten Gauguin und sein Kreis nicht nur gut und vor allem günstig, die Gastgeber waren auch Gegenstand von  Gemälden. Heute beherbergt das Haus der ehemaligen Pension Gloanec am zentral gelegenen Place Paul Gauguin in Pont-Aven einen Buchladen, die Auberge in Le Pouldu ein kleines Museum.

Gauguin verließ die Bretagne und Frankreich im Jahre 1891, ab 1896 verlor Pont-Aven als Kunstzentrum zunehmend an Bedeutung. Die Bezeichnung “Schule von Pont-Aven” als Obergriff für die Werke, die seinerzeit in der Süd-Finistère entstanden, wurde der Gruppe erst im Nachhinein verliehen.

Heute zeigt neben dem kleinen Museum in Le Pouldu das Musée des Beaux-Arts in Pont-Aven Werke und Geschichte der Schule. Viele der berühmten Bilder hängen allerdings in berühmten Museen auf der ganzen Welt. Wo sie auch ausgestellt sind, die Gemälde leuchten noch heute von innen und strahlen eine einzigartige Vitalität aus.