5 Geheimtipps: Übersehene Sehenswürdigkeiten der Bretagne

Den Aussichtspunkt am Pointe du Raz, das Fort La Latte am Cap Fréhel oder den Leuchtturm von Trebeurden oder die Steine von Carnac sind keine Geheimtipps – Bretagne-Fans kennen diese Highlights schon längst. Aber wer kann schon behaupten, an einer Grabanlage gewesen zu sein, die älter ist als die Pyramiden? Eine abgelegene Kapelle auf einem der höchsten Berge der Bretagne besucht zu haben? Oder die bretonischen Salzfelder zu kennen?

Die Bretagne bietet viele spannende Seiten, über die Entdecker der Region eher zufällig stolpern. Orte, die eine Menge über Geschichte und Kultur erzählen oder an denen es sich ganz ungestört traumhaft entspannen lässt. Für uns der Anlass, eine Reise zu den echten Geheimtipps in Côtes-d’Armor, Finistère, Morbihan und Ille-et-Vilaine zu machen. Auf geht’s!

Cairn de Barnenez

Auf der Ostseite der Bucht von Morlaix liegt eines der ältesten Monumente Europas. Die heute unter dem Namen Cairn de Barnenez bekannte Grabanlage wurde ca. 4.500 v.Chr. angelegt und ist damit mehr als 2.000 Jahre älter als die Pyramiden am Nil.

Mit einer Länge von 72 Metern, einer Breite von bis zu 25 Metern und einer Höhe von 9 Metern ist das Hügelgrab besonders beeindruckend in seiner Größe. Einige der Steine sind mit Götterköpfen, V-förmigen Gravuren und gepunkteten Äxten verziert. Bei den Ausgrabungen fanden sich außerdem Feuersteinstücke, Keramikscherben und polierte Äxte. Der Cairn de Barnenez ist von Morlaix aus gut mit dem Auto zu erreichen und steht Besuchern ganzjährig offen.

Site de Meneham

Die zauberhaften und vergleichsweise wenig besuchten Strände von Brignogan sind schon eine der übersehenen Attraktionen in der nördlichen Finistère. Was die wenigen Besucher aber noch viel seltener ausdrücklich ansteuern, ist die sehenswerte „Site de Meneham”. 

Die restaurierte Siedlung liegt etwas weiter westlich von Brignogan (streng genommen auf dem Gebiet der Gemeinde Kerlouan) und diente ursprünglich militärischen Zwecken. In der halb in den Dünen versteckten Siedlung lebten später Bauern, Fischer und Algensammler. Ausstellungen zeigen das Leben vergangener Zeiten, außerdem finden sich in der Siedlung Kunsthandwerker und Restaurants. Herrliche, nur in der Bretagne zu findende Fotomotive sind die zwischen die Felsen gebauten Häuser.

Kapelle Saint-Michel in den Monts d’Arrée

Der Kontrast zum namensverwandten Mont Saint-Michel könnte kaum größer sein. Fernab der Massen liegt diese kleine Kapelle auf einem der höchsten Berge der Bretagne. Das Wasser ist fern, Touristenströme auch. Vom 384 Meter hohen Ménez Kador aus genießt man eine unverstellte und ungestörte Aussicht auf die Heidelandschaft der Monts d’Arrée. Mehrere Wanderrouten führen auf den Gipfel, mit dem Circuit des Landes et Tourbières startet eine anspruchsvolle unterhalb des Berges. Im weiten Umkreis gibt es keinerlei Gastronomie, Wanderer sollten den Trip auf den Berg also mit Proviant im Gepäck antreten.

Marais Salants

Etwa 2 Kilometer von Sarzeau entfernt, nicht weit abseits vom Wanderweg GR 34, liegt mit den Salzfeldern von Truscat ein echter Geheimtipp im Süden der Bretagne. Am sumpfigen Südufer des Golfs von Morbihan befindet sich das älteste Salzfeld des Départements. Wie auf den berühmten Salinen von Guérande wird auch hier das Salz traditionell geerntet. Einige wenige Experten trennen hier so gut wie ohne Maschinen mit Hilfe der Kräfte der Natur das Salz aus dem Meerwasser. Rund um die “marais salants”, die salzigen Sümpfe, geben Infotafeln der enthusiastischen Betreiber viele Einblicke in Flora und Fauna und die Gewinnung des Salzes.

La Roche Percée

Das Felsentor La Roche Percée ist definitiv ein Geheimtipp in Morbihan. Unweit von Fouesnant bietet die Gesteinsformation eine perfekte Kombination aus Wanderung, Badevergnügen und herrlichem Panorama. Der Felsen ist über den gleichnamigen Strand zu erreichen. Im milden Wetter von Morbihan sind die Chancen vor allem Sommer hoch, feinsten, sauberen Sand und türkisfarbenes Wasser zu erleben. Fantastisch auch, um in den Steinen herumzukraxeln und/oder Muscheln zu finden.

Fotos: Comité Régional du Tourisme de Bretagne | © Pierre Guezingar (https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/), © Eugénie Raot, © Yanick Le Gal, © Emmanuel Berthier, © Donatienne Guillaudeau, © Yannick Derennes, © Ronan Gladu, © Jacqueline Piriou, © Simon Bourcier, © Pierre Torset, © Alexandre Lamoureux, © Nicolas Job, © Xavier Dubois, © Thibault Poriel, ©  L’œil de Paco,  © Bruno Torrubia, © Loic Kersuzan, © Grégory Rohart, © Bernard Begne, © Teddy Verneuil, © Marc Schaffner

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