Quimperlé: Stadt am Fluss

Quimperlé
Wassersport spielt um Quimperlé eine große Rolle

In Quimperlé, gelegen im Südosten der Finistère zwischen Lorient und Quimper, vereinigen sich die Flüsse Isole und Ellé, bevor sie als ein Gewässer unter dem Namen Laïta dem Meer entgegenströmen.

Die Stadt teilt sich traditionell in Oberstadt und Unterstadt. Die Unterstadt im Tal ist das historische Zentrum und entwickelte sich um die Kirche Saint-Colomban, von der heute nur noch die Frontmauer erhalten ist sowie die Abtei Sainte Croix. Die Unterstadt von Quimperlé erstreckt sich über das Land zwischen den beiden Flüssen und nach deren Zusammenfluss an den Ufern der Laïta.

Die später entstandene Hochstadt, gelegen in der Ebene über dem Tal, gruppiert sich um die Kirche Saint-Michel und ihren Marktplatz. Blickt der Besucher aus der Unterstadt auf den „Berg“ mit der sichtbaren Kirche, wird verständlich, warum Quimperlé auch den Spitznamen „Mont Saint-Michel auf dem Land“ trägt.

Sehenswürdigkeiten von Quimperlé

Imposanteste Sehenswürdigkeit der Stadt Quimperlé ist – von außen wie innen – die Kirche „Abbaye Sainte-Croix“. Eine Krypta mit Sakophargen, schöne Steinmetzarbeiten und eine Vielzahl unterschiedlicher Figuren machen die Kirche so besonders. Als Vorbild für den Sakralbau aus dem 11. Jahrhundert diente die Grabeskirche in Jerusalem.

Das „Maison des Archers“ (in freier Übersetzung: „Haus des Bogenschützen“) liegt nur wenige Schritte von der Abbaye entfernt. Das große Hauptgebäude aus dem 16. Jahrhundert hat ein zentrales Portal im Erdgeschoss, das von einem geformten Bogen überragt wird. Jedes Stockwerk überragt das vorherige.

Die Pont Fleuri oder Pont Lovignon ist die älteste Brücke der Stadt und führt über die Ellé geradewegs in das historische Zentrum mit der
Abbaye Sainte-Croix. An diesem Wahrzeichen von Quimperlé wurde noch bis in die 1940er Jahre Wäsche im Fluss gewaschen, heute eignen sich die Stufen zum Wasser für eine kleine Pause während des Stadtbummels.

(Wasser-) Wandern in der Umgebung

Wasser prägt die Gegend um Quimperlé, süßes wie salziges.

Die Flüsse, die das Bild der Stadt prägen, bieten eine Menge Raum für Aktivitäten. Für Fans von Kanu und Kajak ist die gesamte Umgebung ein fantastisches Ziel, den passenden Rahmen mit vielen Möglichkeiten Gerät und Touren zu buchen hält der „Canoë Kayak Club Quimperlé“ bereit. Eine Wasserwanderung führt auf der Laïta in Richtung Meer.

Von Quimperlé aus geht die Reise auf der Laïta (oder auch per pedes am Ufer) zum Beispiel zum Wald von Carnoët. Das auch unter dem Namen „Wald von Toulfoën“ bekannte Gebiet ist mit 800 Hektar der größte Wald der Cornouaille. Der Wald liegt nur wenige Kilometer hinter Quimperlé, das Ziel auf der Karte lautet „Forêt Domaniale de Carnoët Forêt de Toulfoën“. Eine Wanderung unter den Bäumen gleicht einer Zeitreise zu mittelalterlichen Ruinen, Dolmen und Menhiren.

Zurück im Boot wird es umso außergewöhnlicher, desto weiter man flussabwärts fährt. Auf dem Boot lassen sich die für die Gegend um Quimperlé charakteristischen „Rias“ erkunden.

Eine Ria ist eine tief in das Land schneidende Bucht, vergleichbar mit einem Fjord. Im Gegensatz zu den skandinavischen Buchten formten nicht Gletscher den Meeresarm, Rias entstanden, als Meerwasser Flusstäler überflutete. In einer Ria mischen sich also salziges und süßes Wasser. Durch den Einfluss der Gezeiten ist die Landschaft im permanentem Wandel.

Auf der ca. 15 Kilometer langen Wasserwanderung von Quimperlé bis zur Mündung der Laïta lassen sich unterschiedlichste Facetten der südlichen Finistère bewundern – bis sich der Fluss endgültig mit dem Meer vereinigt, was vor allem an sonnigen Tagen ganz besondere Farbenspiele hervorbringt.

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Fotos: Comité Régional du Tourisme de Bretagne | © Yannick Derennes