Côte d’Émeraude: Smaragdküste mit einigen der schönsten Badeorte

Côte d’Émeraude
Smaragdfarbenes Meer bei Cancale

Dem Begriff Côte d’Émeraude – Smaragdküste – liegt kein namensgebendes und verbindendes natürliches Merkmal zugrunde. Im Falle der etwa anderthalb Autostunden weiter westlich gelegenen Côte de Granit Rose, wo es Mineralien vulkanischen Ursprunges sind, die den Felsen der Küste unverwechselbare Farbtöne verleihen, fehlt der Côte d’Émeraude eine wissenschaftlich belegbare Gemeinsamkeit. Es sind vielmehr Impressionen und Assoziationen, die den Ausschlag für die Benennung gaben, hinzu kamen in der Entstehungszeit um 1890 ganz handfeste Interessen, nämlich die der langsam aufblühenden Tourismusindustrie.

Côte d’Émeraude ist ein Kunstbegriff, als Urheber gilt der Lokalhistoriker Eugène Herpin aus Saint-Malo. Vorbild war die Côte d’Azur. Wie im Gegenstück am Mittelmeer, wo das Azurblau das Markenzeichen der Region ist, war auch hier das Wasser Taufpate bei der Namensfindung. Grün-türkis schimmert es im Sommer an einigen Stellen zweifellos, genug für die aufstrebenden Badeorte auf der französischen Seite des Ärmelkanals, um eine einheitliche Marke zu schaffen. Angesprochen werden sollten vor allem betuchte Engländer, die zu den touristischen Pionieren zählten.  

Das Konstruierte in der Benennung soll nicht den Blick für die Schönheit und Vielfalt der Côte d’Émeraude verdecken. Auch wenn die Smaragdküste im Schatten der spektakuläreren Côte de Granit Rose steht, ist die „Bretonische Riviera“ zwischen den Orten Cancale und Cap Fréhel einer der schönsten Abschnitte der nördlichen Bretagne.

Cancale

île du Guesclin
île du Guesclin unweit von Cancale

Wer die bretonische Küste von Osten anreisend erkundet, für den ist Cancale das erste Highlight. Cancale ist vor allem bei Feinschmeckern bekannt für seine Austernzucht. Es gibt kaum einen Ort, an dem Austern in größerer Menge, frischer und variantenreicher zu haben sind – und das zu einem Bruchteil des Preises, den die Schalentiere üblicherweise kosten. Cancale ist der Normandie zugewandt. Die Küste rund um den Ort ist ein Mix aus bretonisch-rau und den breiten, sandigen Strandabschnitten, die etwa die Gegend um den Mont Saint-Michel ausmachen, der von diesem östlichen Begrenzungspunkt der Smaragdküste deutlich zu sehen.

Saint-Malo

Baden Bretagne Juli
Baden im Juli vor der Kulisse von Saint-Malo

Im mit Sehenswürdigkeiten gesegneten Frankreich gehört Saint-Malo zu den beliebtesten Destinationen von Franzosen und ausländischen Touristen.

Von den Stadtmauern, die die Altstadt einmal komplett umschließen, hat der Besucher einen herrlichen Blick auf interessante Architektur im Inneren der Stadt sowie auf der anderen Seite auf die bei passendem Wetter smaragdfarbenen Weiten des Atlantiks. Besonderes Merkmal des größten Ortes an der Côte d’Émeraude sind die für eine Stadt ungewöhnlich vielen herausragenden Badestrände.

Dinard

Dinard Strand L'Ecluse
Am Strand L’Ecluse in Dinard

Dinard ist ein Seebad wie aus einem Roman-Klassiker: eine palmengesäumte Strandpromenade, blau-weiß-gestreifte Sonnenschirme, im Hintergrund Villen aus dem 19. Jahrhundert auf hohen Klippen über der Küste des Ärmelkanals.

Abgesehen vom außergewöhnlichen Rahmen punktet Dinard mit erstklassigen Bedingungen für einen Urlaub am Meer: das milde Klima und die vielen schönen, windgeschützten Strände machen zuverlässig Jahr für Jahr beste Werbung für den mondänen Badeort an der Côte d’Émeraude.

Cap Fréhel

Cap Fréhel Wandern
Wandern am Cap Fréhel

Nur an wenigen Orten der Bretagne fallen die Klippen so eindrucksvoll ins Meer wie am Cap Fréhel, bis zu 70 Meter erheben sich die Gesteinsformationen aus dem Meer.

Auf, hinter und vor den riesigen Klippen bietet sich dem Auge ein buntes Schauspiel. Felsen aus schwarzem Schiefergestein, rosafarbenem Granit oder rotem Sandstein trennen am Cap Fréhel das Land vom Meer. Bis an die Kliffkante blühen im Sommer violettes Heidekraut, Narzissen und Ginster. Bei Sonnenschein leuchtet das Wasser smaragdgrün und man erahnt, warum die Côte d’Émeraude ihren Namen trägt.

Saint-Briac-sur-Mer

Saint-Briac: Eines der Juwelen der „Smaragdküste“

Saint-Briac-sur-Mer liegt direkt neben Dinard, aber keineswegs im Schatten des berühmten Badeortes. Der schönen Strände wegen und weil es hier etwas weniger trubelig zugeht als bei den Nachbarn aus Dinard, ist Saint-Briac-sur-Mer für viele Kenner mehr als eine Alternative. 

Lange spielte der Ort keine herausragende Rolle in der Geschichte der Bretagne. Saint-Briac war ein Fischerdorf wie viele an der Nordküste des heutigen Département Ille-et-Vilaine. Erst die Touristen, die ab der Mitte des 19. Jahrhunderts die Côte d’Émeraude für sich entdeckten, setzten das Dorf auf die Landkarte.

Saint-Cast-Le-Guildo

Am „Grand Plage“ von Saint-Cast

Der Ort ist wegen seiner bevorzugten Lage und der Strände in diesem Teil des Départements Côtes-d’Armor vor allem zur besten Reisezeit sehr beliebt. Die nennenswerteste Sehenswürdigkeit von Saint-Cast-Le-Guildo ist die Ruine des Burgschlosses Château du Guildo. Aus dem Ortskern führt ein schöner Wanderweg die Küste entlang bis zur kostenlos zu besichtigenden Ruine, von der aus sich ein fantastischer Blick auf das Meer bietet.

Der fast 2 Kilometer lange „Grand Plage“ macht seinem Namen alle Ehre. Der Abschnitt verläuft vom Hafen an der Pointe de l’Isle im Westen bis zur Pointe de la Garde im Osten, auf der Landseite begrenzt durch den Boulevard de la Mer. Feiner Sand und ein sanfter Einstieg ins Meer erwarten die Besucher an diesem bewachten Strand, außerdem gibt es Strandclubs, Gastronomie, Boots- und Strandzeltverleih.


Das könnte Sie auch interessieren:

Schönste Badeorte Bretagne

Schönste Strände Normandie

Ferienhaus Côte de Granit Rose

Schönste Strände Côte d’Azur

Bretagne Wetter

Fotos: Comité Régional du Tourisme de Bretagne | © Yanick Le Gal